Gibt es doch in absehbarer endlich Frieden in der Ukraine? Die Anzeichen verdichten sich, dass beide Seiten aufeinander zugehen könnten. Drei aktuelle Nachrichten geben Anlass zur Hoffnung, dass Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj sich in den kommenden Monaten bewegen.
Wir analysieren die Lage nach der Friedenkonferenz im Juni in der Schweiz, die allerdings ohne Teilnehmer aus China und Russland stattfand. Klar ist: Deutschland und die EU spielen bei der Frage eines Waffenstillstandes und Friedensdeals keine Rolle. Die Supermächte USA und China dagegen umso mehr.
Erster Hoffnungsschimmer für Ukraine-Frieden: BBC-Interview von Selenskyj
Die Ukrainer sind kriegsmüde, es gibt erhebliche Probleme bei der Mobilisierung und Rekrutierung neuer Soldaten. Gleichzeitig will die Mehrheit der Bevölkerung keine Gebietsabtretungen an Russland. Eine Zwickmühle für Präsident Selenskyj. Der 46-Jährige scheint nun aber zu direkten Verhandlungen auch mit seinem Gegner Wladimir Putin bereit.
Zweiter Hoffnungsschimmer für Waffenstillstand in Ukraine: China lädt ein
Ebenfalls überraschend ist eine Einladung aus China, dem engsten Verbündeten Putins, an den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Dieser reiste nun zu Gesprächen mit seinem Amtskollegen Wang Yi in die Volksrepublik. Zuletzt hatten Kuleba und Yi am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar zusammen gesprochen.
Offiziell gibt sich China im Ukraine-Konflikt neutral, gilt jedoch als Verbündeter Russlands. Dem Land wird eine zentrale Vermittlerrolle im Krieg zugetraut, fraglich ist jedoch, ob es im Interesse der Volksrepublik ist, dass der Konflikt schnell endet, denn Moskau wird in die wirtschaftliche und diplomatische Abhängigkeit zu China gedrängt und der Westen durch die militärischen Milliarden-Hilfen ebenfalls geschwächt.
Dritter Hoffnungsschimmer: Bringt Trump Putin an den Verhandlungstisch?
Noch ist völlig unklar, wer die US-Wahl 2024 gewinnen wird. Doch auch wenn es viele nicht hören wollen: Ein Präsident Donald Trump könnte den Friedensprozess deutlich voranbringen, jedoch eher zugunsten der Interessen Russlands.